Auszug aus der Ortschronik "1150 Jahre Kobenz - Geschichte & Geschichten"
(Herausgeber: Gemeinde Kobenz)
Aus einem Protokoll vom 13.05.1779 geht hervor, dass in Kobenz 1778 eine Trivialschule gegründet wurde, wo Kinder in Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet wurden. Der Unterricht fand im damaligen Mesnerhaus statt, wo der jeweilige Mesner gleichzeitig als Lehrer fungierte. Die Schule wurde von kirchlichen Amtsstellen erhalten und verwaltet und stand vermutlich unter dem Schutz des Seckauer Abtes. Um diese Zeit besuchten 55 Kinder die Schule, von denen 19 regelmäßig und 14 nur dann und wann zum Unterricht erschienen!
Interessant ist das "Lehrer-Gehalt" aus jenen Tagen:
Ein neues, einklassiges Schulhaus wurde 1832 erbaut, welches sogar eine Lehrerwohnung beherbergte, die bis in die 1960er Jahre bewohnt wurde. Um 1840 besuchten etwa 30 bis 40 Kinder den Unterricht. Wenn mehr Kinder zum Unterricht kamen und die Platzverhältnisse nicht ausreichten, wurde auf die damalige „Fentscherkeusche“, dem späteren Erharthaus und in späterer Folge auch auf das alte Gemeindehaus ausgewichen. Besonders hohe Schülerzahlen wurden in den Jahren 1884 und 1885 registriert: damals besuchten bis zu 130 Kinder den Halbtagesunterricht.
Gruppenbild aus 1898
1913 wurde die Volksschule dreiklassig und 1926 durch einen Neubau erweitert. Große Gönner und Sponsoren der Schule waren in jener Zeit immer wieder die Grafen Vetter von der Lilie von Schloss Hautzenbichl. Bedürftige Kinder wurden durch die eigens eingerichtete Suppenküche verköstigt. Während des 1. Weltkrieges musste der Unterricht immer wieder eingeschränkt werden und zeitweise waren sogar russische Kriegsgefangene, die als Erntehelfer arbeiten mussten, im Schulhaus untergebracht.
1. Klasse am 25.08.1919 mit Lehrerin Stefanie Jandl
2. Klasse 1919 mit Lehrerin Johanna Krapsch
anno 1926
1. Klasse 1935/1936 mit Lehrerin Anna Zorn
Auch während des 2. Weltkrieges musste das Schulhaus als Unterkunft für Flüchtlinge oder als Notschlafstelle nach Bombenangriffen herhalten. Oberlehrer Mayer klagte damals, dass die Baulichkeiten des Schulhauses, der Brunnen und die Aborte sehr darunter gelitten haben.
Klassenfoto aus 1949 mit Lehrerin Katharina Eichberger, Lehrer Josef Vollmann und
Hr. Pfarrer Pramhofer
In den 1950er Jahren wurden Toiletten installiert und die alten Holzböden im Gangbereich durch Terrazzofliesen ersetzt.
Klassenfoto aus dem Schuljahr 1951/1952 mit Oberlehrer Johann Kleindienst
1971 wurde die Lehrerwohnung umgebaut und dort der Kindergarten eingerichtet. Ein paar Jahre später wurde der Pfarrstadel abgerissen und auf der nun großen Fläche konnten ein Pausenhof und eine Spielwiese angelegt werden. 1979 wurde dann noch der Dachboden ausgebaut, welcher zusätzlich Raum bot.
Das neue Konferenzzimmer im Dachgeschoss
Schulhaus mit Kindergarten in den 1980er Jahren
Schülertreffen im Jahr 1995
Schließlich erfolgte 2003 der bislang letzte Umbau: durch eine Totalsanierung wurde das Schulhaus den heutigen Bedürfnissen und Erfordernissen angepasst.
Luftaufnahme nach dem letzten Umbau
Name | Zeitraum |
---|---|
Valentinus Nauschnig | 1778 - 1815 |
Josef Bichler | 1815 - 1855 |
Wenzel Hattle | 1855 - 1864 |
Thomas Jakubetz | 1864 - 1880 |
Gottfried Ehrlich, Supplent | 1880 - 1881 |
Josef Korbelius | 1881 - 1901 |
Ludwig Rücker (prov. Leiter) | 1901 - 1902 |
Andreas Hofer | 1902 - 1908 |
Rudolf Wally | 1908 - 1927 |
Hans Rosian (prov. Leiter) | 1927 - 1928 |
Franz Mayer | 1928 - 1946 |
Franz Halisch (prov. Leiter) | 1946 |
Katharina Eichberger (prov. Leiterin) | 1946 - 1950 |
Johann Kleindienst (prov. Leiter) | 1950 - 1951 |
Friedrich Berger | 1951 - 1973 |
Josef Vollmann | 1974 - 1980 |
Rudolf Offenbacher | 1980 - 1990 |
Christine Dier (prov. Leiterin) | 1990 - 1993 |
Gerlinde Hoffelner | 1993 - 2012 |
Hilde Stuhlpfarrer (prov. Leiterin) | 2013 |
Andrea Reiner | 2013 - 2020 |
Heike Stückler | seit September 2020 |
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